Elektro trifft Blasmusik – Zwei Welten vereinen sich

Projekte | 28.05.2019

WOW! WOW! WOW! Das haben viele Besucher am Samstag, den 25. Mai 2019, nach der Performance der Landwehr und der Young Gods gesagt. Die Herausforderung für die beiden Gruppen war jedoch gewaltig. Auf der einen Seite die Freiburger Landwehr, 215 Jahre alt, ein Blasorchester mit einem vielfältigen Repertoire, einer Erfolgsgeschichte und ihren rund neunzig Musikern mit einem Durchschnittsalter von 32 Jahren. Andererseits sind The Young Gods eine mythische E-Rock-Gruppe mit Freiburger Wurzeln, die seit den 1980er Jahren international unterwegs ist, „Götter der elektronischen Erforschung seit Jahrzehnten“, wie Tamara Bongard of Liberty, sie nannte und einem Durchschnittsalter…. von 58 Jahre alt.

Aus aufgeführte Stück – In C – basiert auf 53 Mustern (eine Gruppe von Noten, die wiederholt werden müssen) und wurde vom Amerikaner Terry Riley geschrieben. Die Muster sind jeweils autonome Zellen, die in einem absolut konstanten Rhythmus von Anfang bis Ende des Stückes gespielt werden. Sobald dieser Rahmen geschaffen ist, sind die anderen Regeln relativ einfach. Jeder Musiker wiederholt jedes Motiv mehrmals, was ihm angemessen erscheint; jedoch spielt jeder Musiker nicht unbedingt das gleiche Motiv gleichzeitig. Er hat das Recht hat, zu beginnen, wenn er es für angemessen hält, um einen zufälligen Aspekt der gesamten musikalischen Konstruktion zu gewährleisten, abhängig von der Wiederholung der Motive. Das Stück, das dem minimalistischen Genre zugeordnet ist, erzeugt so ein sonores Magma (in C), das sich entwickelt, entsprechend den Motiven und dem Fortschritt des Stückes. Die Interpretation hängt sehr stark von der Hörqualität der einzelnen Musiker ab und erzeugt einfach magische Momente.

So war der graue Saal der Blue Factory mit Farben, Bild und Ton geschmückt. Die Elektronik der Young Gods, in der Mitte des Saals; die nuancierten Klänge der Landwehriens in ihren Galauniformen, die sich auf verschiedenen Podien des Saals verteilen; eine beeindruckende Vielfalt Perkussionen rund um die Young Gods und zwischen der Landwehr und den Young Gods das Publikum, welches sich während dem Konzert immer frei bewegte und Klänge aufnahm. Ein Publikum, das zuerst fasziniert, dann neugierig war, das schließlich von dieser einzigartigen Performance völlig mitgerissen wurde. Eine perfekte Harmonie der Sinne, eine Kommunikation ohne Worte, die zweifellos einen bleibenden Eindruck in den Köpfen der Musiker und der anwesenden Zuhörer und Zuschauer hinterlässt. Vielen Dank auch an die Young Gods für diesen magischen Moment und an die Landwehr für diese verrückte Herausforderung.

Im Rahmen des Festivals Technoculture 2, das den Rahmen für diese Performance bildete, traten am Abend weitere Künstler auf, darunter Raphaël Sudan, ein vielseitiger Pianist, der auch die Landwehr im Konzert begleitet. Er spielte Kraftwerk als Einführung in die Aufführung der Landwehr und der Young Gods.

  • Foto: Laurette Heim

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