Geschichte der Landwehr

Die Geschichte der Landwehr reicht bis ins Jahr 1804 zurück. Sie wird zu jener Zeit Frankenkorps genannt. Damals verpflichtete der Mediationsakt von Napoleon Bonaparte die Kantone dazu, ihre eigenen Militärkontingente zu stellen. An deren Seite nahmen Musikkorps ihren Platz ein. Denn von jeher beschreiten Musiker die Schlachtfelder, um Befehle zu übermitteln, die Truppen mitzureissen oder den Feind einzuschüchtern. Diese militärische Komponente prägt historisch gesehen die Landwehr.

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Seit ihren Anfängen musste sich das Musikkorps mehrere Male den politischen und militärischen Gegebenheiten anpassen. Seit 1874 besteht sie definitiv unter dem Namen Landwehr und hat sich bis heute auch immer wieder der Zeit angepasst. Heute ist sie dem Staatsrat unterstellt und kümmert sich weder um Schlachten noch um Kriege, sondern steht für Musik und Repräsentation auf höchstem Niveau.

Unter der Leitung von Benedikt Hayoz verfügt das Blasorchester über ein breites und vielfältiges Repertoire. Im Spektrum zwischen grandiosen deskriptiven Werken und Marschmusik haben die Musiker immer wieder die Gelegenheit, ihre technischen und expressiven Fähigkeiten auszuleben.

Die Landwehr will die hohen Erwartungen jedes Publikums erfüllen, möchte dieses aber auch überraschen und hin zu neuen Entdeckungen führen. Sie bestreitet Jahr für Jahr Auftritte in unterschiedlichsten Umgebungen und vor verschiedenstem Publikum.

Als offizielles Blasorchester belebt sie religiöse und historische Feierlichkeiten, die für ihre Region von Bedeutung sind: Empfang von Bundesräten, die nach ihrer Ernennung in ihre Heimat zurückkehren, Vereidigung höherer politischer Behörden des Kantons, Trauerfeiern zu Ehren Freiburger Persönlichkeiten, Teilnahme an den zwei letzten Winzerfesten in Vevey und viele mehr.

Ebenso wird sie regelmässig ins Ausland eingeladen. Die Landwehr verkörpert somit eine Botschafterrolle für Freiburg und die Schweiz. Nebst europäischen Ländern spielte sie im Iran, in Japan, in China, in den Vereinigten Staaten von Amerika, in Kanada, in Argentinien, in Australien und in Singapur. In Kroatien, mitten im Krieg, überbrachte sie friedbringende Impulse. Die Landwehr war das erste ausländische Musikkorps, welches an der grossen 5th Avenue Parade des Columbus Days in New York teilnahm.

Sie war auch Ehrengast bei einer Audienz bei Papst Johannes-Paul II, dem Orchester der Guardia degli Carabinieri und der Schweizergarde im Vatikan. Die Landwehr hat ebenfalls an den Festlichkeiten des 700-jährigen Bestehens des Fürstentums Monaco teilgenommen, in deren Rahmen sie von Fürst Rainier III. ausgezeichnet wurde. Fürst Albert von Monaco ist seit vielen Jahren Ehrenmitglied der Landwehr.

Von der Carnegie Hall in New York zum Friedhof von Arlington in Washington, vom Sydney Opera House zum Sankt Petersplatz in Rom, vom Teatro Colòn in Buenos Aires zum Auditorium der Arbeiter in Beijing – die Landwehr hat weltweit prestigeträchtige Plätze und Säle betreten.

Xavier Rappo
Martin Kopp

Ausbilden der Musiker von morgen

Um ihrer Geschichte weitere Kapitel hinzufügen zu können und ihren speziellen Klang noch lange klingen zu lassen, spricht die Landwehr auch gezielt die Jugend an. Ihre Musikschule richtet sich an Kinder ohne bestimmtes Minimalalter. Sie vermittelt eine solide musikalische Ausbildung vor dem Besuch des Konservatoriums. Die Grösseren unter ihnen haben anschliessend die Möglichkeit, der Jugendmusik beizutreten. Unter der Leitung von Joel Allred präsentiert sich die Jugendmusik immer wieder mit verschiedenen Auftritten im Kanton Freiburg.

Ein Höhepunkt ist die Eröffnung der jährlichen Galakonzerte der Landwehr. Im Jahr 2009 hat die Jugendmusik die Freiburger Regierung anlässlich der Vereidigung der Schweizer Garde des Papstes nach Rom begleitet. Nach und nach, gemessen an ihren Fortschritten, können die Mitglieder der Jugendmusik in die Landwehr eintreten und so deren Ränge bereichern.

Der Dirigent, Benedikt Hayoz

Xavier Rappo

Benedikt Hayoz, geboren 1984, übernahm im Januar 2018 die Landwehr als Dirigent. Als Sensebezirkler ist er der dritte Dirigent aus dem Kanton Freibirg, nach Oscar Moret und Jean Balissat, der die Landwehr musikalisch führt. Benedikt Hayoz absolvierte zunächst ein Hornstudium am Konservatorium Fribourg bei Matteo Ravarelli und liess sich anschliessend bei Jean-Claude Kolly zum Dirigenten ausbilden. Dann folgte ein Studium der Musikwissenschaft an der Uni Freiburg, ein Kompositionsstudium an der Hochschule der Künste Zürich sowie an der Royal Academy of Music in London mit anschliessenden Meisterkursen. Er ist sehr aktiv als Komponist, war er Finalist im Wettbewerb « Trabanten » des Phoenix Ensembles in Basel 2014 und wurde Zweiter im Kompositionswettbewerb « Jean-Paul » 2013. Benedikt Hayoz erhielt 2012 den Musikpreis der Kiefer-Hablitzel-Stiftung des Schweizerischen Musikvereins und 2010/2011 das Stipendium der Landy & Gyr-Stiftung. Seit 2013 unterrichtet er theoretische Fächer an der « Haute Ecole de Musique » in Lausanne.

Benedikt Hayoz arbeitete mit verschiedenen Regisseuren wie Johannes Kalitzke, Michael Wendeberg, Jürg Henneberger, Peter Tilling und Laurent Gendre zusammen. Seine Karriere führte ihn zum Collegium Novum in Zürich, dem Ensemble Phoenix in Basel, dem Ensemble Contrechamps in Genf, dem Ensemble Resonanz in Hamburg, dem Saarländischen Rundfunkorchester in Saarbrücken, dem Orchestre de Chambre fribourgeois und dem Ensemble Chroma in London. Darüber hinaus dirigierte er folgende Orchester: Das Orchestre d’Harmonie de Fribourg (OHF), die Harmonie Schostakowitsch, Bläserphilharmonie Aargau und das Ensemble Tag.

Er komponierte unter anderem « Wassermusik – Musik für Blasorchester und Brunnen mit Live-Elektronik » im Auftrag des Harmonischen Blasorchesters Baden-Württemberg für die Badenfahrt 2017. Im Jahr 2016 nahm er mit dem Komponisten Beat Gysin, dem Collegium Novum Zürich, Eclatsconcerts und der Tanzkompanie « Da Motus » am Projekt « Musik in der Schokoladenfabrik » teil. Ein interdisziplinärer Konzertabend in einer ehemaligen Schokoladenfabrik mit Musik und Tanz. Der Freiburger ist in der Westschweiz aufgewachsen. Die Einflüsse seines familiären Umfeldes erlaubten es ihm, eine starke Verbindung mit dem musikalischen Kulturgut herzustellen. Er lebt in der Region Freiburg. Sie ist geprägt von musikalischen und kulturellen Traditionen, aber auch von zeitgenössischen Trends.

Organisation der Landwehr

President
Pierre-André Page
Vizepräsident, Konzertorganisation
Joël Curty
Finance
Michel Magne
President of music committee
Pierre-Alain Binz
Portrait de Claude Friderici
Chef de projet
Claude Friderici
Secrétaire général
Gérard Renz
President of the Youth Band
Fabrice Pichonnaz
Kommunikation und Marketing
Céline Porchet
President
Olivier Andrey
Nadine Gobet
Pierre Esseiva
Pierre Ecoffey
Charles Ducrot
Alain Deschenaux
Raoul Philipona
Eric Collomb
Christianne Rosset
Bruno Boschung
Pascal Gross
Jean-Ludovic Hartmann
André Liaudat
Pascal Kuenlin
Cédric Yerly
President
Pierre-Alain Binz
Aurélien Darbellay
Thomas Henkel
Paolo Morreale
Benedikt Hayoz
William Schaller
Thierry Wantz
Quentin Pierret
Bruno Lambert
President
Fabrice Pichonnaz
Ludovic Hertling
Conductor
Aurélien Darbellay
Secrétaire
Véronique Hertling
Responsables EML
Marie et Noah Farjanel
Colin Porchet
Nicolas Hertling

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